2015: TACOD – Promoting Open Data as a Tool to Detect and Prevent Corruption in Europe. Analysis of law, practice, public perception and impact in four EU countries


Durchführung: Mathias Huter, Mag. (FH), MA


Finanzierung: Europäische Kommission/ ISEC im Rahmen des Programms “Prevention of and Fight against Crime” über RiSSC


PartnerInnen: Research Centre on Security and Crime – RiSSC (IT)
Transparency International Italia
Transparency International United Kingdom
Centre for the Study of Corruption and Transparency, Kellogg College der University of Oxford
University of Nottingham
Blomeyer & Sanz (ES)


Fertigstellung: Juni 2015


Webseite: http://tacod.eu


Das Projekt untersuchte die derzeitige Nutzung von öffentlich zugänglichen Informationen und veröffentlichten Regierungsdaten (Open Data) insbesondere durch zivilgesellschaftliche Akteure und JournalistInnen, sowie deren mögliche Auswirkungen für die Prävention und Aufdeckung von Korruption in vier EU-Mitgliedstaaten (Italien, Großbritannien, Spanien und Österreich).

Dabei wurden in den einzelnen Ländern folgende Dimensionen untersucht und verglichen:

  • Rechtliche Rahmenbedingungen, einschließlich Informationsfreiheitsgesetze und Regelungen für eine aktive Veröffentlichung relevanter Verwaltungsinformationen

  • Umfang und Qualität der in der Praxis verfügbaren Daten und Informationen sowie deren Relevanz in Bezug auf Korruptionsbekämpfung und -prävention

  • Beschreibung der Stakeholder, die diese Informationen nutzen, und deren Sicht auf die Auswirkungen und das Potential von Offenen Daten in Hinblick auf die Reduktion von Korruption

  • Schlussfolgerungen und Empfehlungen, um das Potential von Offenen Daten im Bereich Anti-Korruption zu stärken und zu nutzen

Der Forschungsbericht kam zum Schluss, dass öffentlich zugängliche Informationen und Offene Daten in Österreich bislang de facto keine Rolle bei der Prävention und Aufdeckung von Korruption spielen. Um dies zu ändern, empfahl der Bericht unter anderem den Beschluss eines starken Informationsfreiheitsgesetzes sowie eine automatische Veröffentlichung von Informationen zu von der öffentlichen Hand gewährten Förderungen, Auftragsvergaben und Privatisierungen. Auch hob der Bericht hervor, dass Österreich bislang keine nationale Strategie in Bezug auf Verwaltungs-Transparenz und Offene Daten hat. Datenbasierter investigativer Journalismus und zivilgesellschaftliche Organisationen im Bereich Anti-Korruption sind im internationalen Vergleich wenig entwickelt, da nicht nur der Zugang zu relevanten Informationen oftmals fehlt, sondern in diesen Bereichen auch keine ausreichenden Finanzierungsmöglichkeiten für non-profit Akteure bestehen.

Erste Ergebnisse der nationalen Forschungsberichte wurden bei einer Konferenz in Oxford im April 2015 diskutiert. Eine abschließende Präsentation erfolgte im Rahmen der 16. International Anti-Corruption Conference (IACC) im September in Malaysia.