Projektleitung: | Univ.-Prof. Dr. Anton Pelinka | |
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Durchführung: | DDr. Hubert Sickinger | |
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Finanzierung: | Bundesministerium für Inneres | |
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Fertigstellung: | Juni 2000 |
Sowohl nach Einschätzung von JournalistInnen als auch der Bevölkerung ist Korruption in Österreich keine vernachlässigbare Größe. Über die tatsächliche Verbreitung von Korruption in Österreich existieren allerdings bisher noch keine gesicherten Indikatoren. Deshalb vermittelt das Forschungsprojekt ein differenziertes Bild über folgende Aspekte:
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wie stark, in welchen Erscheinungsformen, insbesondere auch in welchen Sektoren ist Korruption in Österreich verbreitet,
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welche Trends hat es diesbezüglich in den vergangenen Jahrzehnten gegeben bzw. welche Entwicklungen sind künftig zu erwarten.
- Darauf aufbauend werden Möglichkeiten der Korruptionsprävention untersucht.
Korruption wird als der Mißbrauch öffentlicher Macht zu privaten Zwecken definiert. Die Studie berücksichtigt sowohl politische wie Verwaltungskorruption, wobei der Schwerpunkt der empirischen Bestandsaufnahme eher im Bereich der Korruption in der öffentlichen Verwaltung liegt. Dabei interessiert gleichermaßen, welche strukturellen Gegebenheiten in Österreich Korruption ermöglichen, fördern bzw. hemmen, als auch österreichspezifische “kulturelle” Aspekte. Deshalb werden auch nicht nur Bereiche untersucht, die eindeutig als illegale Vorteilsnahme einzustufen sind, sondern auch die für Österreich vermutlich ebenfalls wichtigen “unscharfen Grenzbereiche” einer ausgeprägten “Trinkgeldmentalität” usw. herausgearbeitet, da diese ebenfalls zur kulturellen Bestärkung oder Förderung von Korruption beitragen können.
Für die beschriebene Fragestellung wird ein methodenpluralistischer Zugang gewählt, bei dem unterschiedliche Methoden verknüpft werden:
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Literatur- und Dokumentenanalyse,
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ExpertInneninterwiews u.a. mit Angehörigen des Auftraggebers BMI, Staatsanwälten, Präsidenten/Leitern des Rechnungshofs bzw. von Kontrollämtern; Journalisten; mit Fragen der Korruptionsbekämpfung befaßten Politikern (pars pro toto v.a. des Kontrollausschusses der Gemeinde Wien) sowie Wissenschaftern,
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Rekonstruktion typischer Fallmuster aufgrund von Medienberichten, v.a. anhand der Berichterstattung der politischen Nachrichtenmagazine profil und NEWS aus den 1980er und 1990er Jahren,
- Sekundäranalyse vorhandener Repräsentativumfragen.