
Projektteam: | Dr.in Birgitt Haller (Leitung) Brigitte Temel, BA BSc MA |
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Finanzierung: | Austrian Development Agency (ADA) Entwicklungspolitische Kommunikation und Bildung in Österreich | |
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Fertigstellung: | Dezember 2021 |
Hintergrund für das Projekt war die 2016 beschlossene „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ mit 17 Entwicklungszielen, zu denen Geschlechtergerechtigkeit (SDG 5) zählt, aber auch das Reduzieren von Ungleichheit (SDG 10) oder die Gewährleistung von Frieden und Gerechtigkeit (SDG 16) – ebenfalls Themen, die für die Lebenswelt von Frauen eine große Rolle spielen. Mit dem Projekt sollte diesen Aspekten der „Agenda 2030“ mehr Sichtbarkeit gegeben und gerade Jugendliche dafür sensibilisiert werden. Das partizipativ ausgerichtete Projekt verband inhaltliche Workshops zu SDG 5 – Stichwort: globale Problematik von Gewalt gegen Mädchen und Frauen als Menschenrechtsverletzung – mit künstlerischen (Graffiti) sowie Medienworkshops. Ziele waren Wissenserwerb, Reflexion auf lokaler und globaler Ebene, Sensibilisierung für das Thema Gewalt und schließlich Empowerment der Teilnehmerinnen, wobei diese Selbstermächtigung auch über den Erwerb neuer Skills im künstlerischen und Medienbereich erfolgte. Dabei wurde ein Schwerpunkt auf die digitale Kommunikation der Ergebnisse gelegt, um diese möglichst vielen Nutzerinnen zur Verfügung zu stellen.
Kooperationen erfolgten mit den CPDC-Partner:innen Demokratiezentrum Wien (Global Citizenship Education-Workshops) und Institut für Volkskunde und Kulturanthropologie der Universität Graz, weiters mit drei Jugendzentren (*peppa in Wien, Steppenwolf in St. Pölten & Ja.m in Graz), dem Street Art-Kollektiv Feminist Killjoy und der Medienfirma Frog Queen Media.
Die geplanten Aktivitäten setzten an mehreren Ebenen an. In den drei ausgewählten Jugendzentren wurde eine Workshop-Reihe angeboten, die sich an Mädchen und junge Frauen über 14 Jahre richtete. Von den insgesamt vier Treffen mit rund zwanzig Jugendlichen, die mit den Jugendzentrumsleitungen akkordiert wurden und sich über mehrere Wochen erstreckten, setzte sich das erste mit Demokratie, Grund- und Menschenrechten als Grundlage für ein respektvolles Zusammenleben auseinander (DZ). Die Teilnehmerinnen sollten in ihrer eigenen Kompetenz der Wahrnehmung und Beurteilung von Diskriminierung, Ausgrenzung und Gewalt in Zusammenhang mit ihrer Lebenswelt gestärkt werden. Der zweite Workshop fokussierte auf die Auseinandersetzung mit Gewalt gegen Mädchen und Frauen im eigenen sozialen Umfeld ebenso wie im globalen Kontext (IKF). Globale Perspektiven sollten nicht nur auf der inhaltlichen Ebene vermittelt werden (z.B. Femizide), sondern auch durch die Einbindung von (in Wien lebenden) Vertreterinnen feministischer Gruppen und Bewegungen aus dem globalen Süden. Im dritten Workshop (IKF/Feminist Killjoy) erfolgte eine künstlerische Auseinandersetzung mit der eigenen Gewaltbetroffenheit unter Anleitung des Künstlerinnenkollektivs Feminist Killjoy. Anschließend wurde die Gruppe entlang von zwei Aktivitäten geteilt: Während die einen gemeinsam ein Graffiti als Ausdruck der vorangegangenen Reflexionen erarbeiteten, erstellte die andere Gruppe unter Anleitung einer Expertin ein Konzept für Fotojournalismus. Beim vierten Treffen schließlich (IKF/Feminist Killjoy) wurde das Graffiti umgesetzt, was wiederum die Fotogruppe dokumentierte. Außerdem fertigte Frog Queen Media ein Kurzvideo über den künstlerischen Prozess an, für das auch Teilnehmerinnen interviewt wurden. Die künstlerischen Ergebnisse der Workshops wurden für ein breiteres Publikum in einem Zine aufgearbeitet.
Das Projekt wurde durch eine Medienkampagne begleitet, welche unter anderem eine eigene Projekt-Website (https://www.girls-can.at/) sowie die Erstellung und Betreuung diverser Social Media-Kanäle beinhaltete. Durch Judith Laister, welche am Institut für Volkskunde und Kulturanthropologie der Universität Graz beschäftigt ist, sowie Sabrina Stranzl erfolgte außerdem eine externe Evaluierung des gesamten Projekts.