
Projektleitung: | Dr.in Birgitt Haller | |
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Durchführung: | Mag.a Dr.in Helga Amesberger Dr.in Birgitt Haller Mag.a Sandra Messner (ZSW) |
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Finanzierung: | Daphne III/ Europäische Kommission über Zoom – Gesellschaft für prospektive Entwicklungen e.V., Göttingen Bundeskanzleramt/ Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst |
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Fertigstellung: | Februar 2013 | |
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Webseite: | http://www.ipvow.org/de/projekte/mind-the-gap | |
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Frauenbroschüre “Wenn Beziehungen untragbar werden…”![]() |
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Polizeibroschüre![]() |
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Aufbauend auf den Ergebnissen des Projekts “Partnergewalt gegen ältere Frauen” (IPVoW), das im Dezember 2010 abgeschlossen wurde, zielte “Mind the Gap!” auf die Verbesserung von Interventionen bei Partnergewalt gegen ältere Frauen. An dem Projekt beteiligten sich sieben Forschungseinrichtungen aus sechs Ländern – neben dem Institut für Konfliktforschung sind dies Zoom – Gesellschaft für prospektive Entwicklungen e.V. und die Deutsche Hochschule der Polizei in Deutschland, die Universität Białystok in Polen, die Akademie der Wissenschaften in Ungarn, die Universität Norwich im UK sowie das Institut CESIS in Portugal.
Der Schwerpunkt lag bei der Optimierung von Einschreitungen der Polizei, wofür in Österreich 82 Fallakten analysiert wurden, die ältere Frauen (60+) als Opfer von Partnergewalt betrafen. Von Interesse war, wie die Polizei von den Fällen erfuhr, ob und in welcher Weise soziale Einrichtungen bei der Betreuung der Opfer bereits eingebunden waren, wie die Polizei mit anderen Institutionen kooperierte und wie diese Faktoren die weitere Fallentwicklung beeinflussten.
Die Aktenanalyse zeigte, dass altersspezifische Aspekte von der Polizei oftmals nicht wahrgenommen werden und das ohnehin bereits sehr komplexe Einschreiten bei häuslicher Gewalt weiter erschweren. Auf Basis dieser Ergebnisse wurde unter Einbindung von PolizeibeamtInnen ein Manual für die Exekutive entwickelt, das insbesondere auf die Spezifika von Partnergewalt bei älteren Frauen eingeht und bei den BeamtInnen ein Bewusstsein für altersspezifische Gewaltformen und für die Wirkungsweisen von (vielfach verfestigter) Gewalt schaffen soll. Darüber hinaus wird auf die daraus resultierenden Herausforderungen für und die Anforderungen an polizeiliche Interventionen bei Beziehungsgewalt gegen ältere Frauen eingegangen. Der Informationsteil listet eine Reihe von Einrichtungen auf, die auf Gewalt gegen Frauen spezialisiert sind und diesen Unterstützung bieten, was den PolizistInnen dabei helfen soll, die Betreuung der Opfer durch Sozialeinrichtungen rasch in die Wege zu leiten. Des Weiteren wurde auf Grundlage der Ergebnisse von IPVoW und der Fallanalyse ein Trainingsmodul für die Polizei mit dem Fokus auf Partnergewalt gegen ältere Frauen entwickelt und erprobt.
Da sich ältere Gewaltopfer selten an (psycho-)soziale Einrichtungen und Gewaltschutzzentren/ Interventionsstellen wenden, wurde im Rahmen des Projekts in Kooperation mit verschiedenen Wiener Gewaltschutz- und Fraueneinrichtungen eine Broschüre verfasst, die ältere von Gewalt betroffene Frauen direkt anspricht und diese ermutigen soll, Unterstützung zu suchen. Mit Hilfe eines Plakates, das ebenfalls im Rahmen des Projektes entwickelt wurde, soll eine breitere Öffentlichkeit auf diese Thematik aufmerksam gemacht und Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass auch ältere Frauen Opfer von Partnergewalt werden. Die Broschüre sowie das Plakat stehen Unterstützungseinrichtungen für die Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung (gedruckt und als Download).