Projektteam: | Mag.a Dr.in Brigitte Halbmayr (Leitung) Mag.a Dr.in Helga Amesberger |
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Finanzierung: | Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus Zukunftsfonds der Republik Österreich Magistrat der Landeshauptstadt Linz, Frauenbüro der Stadt Linz |
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Fertigstellung: | November 2020 |
Die im Frühjahr 2019 erstmals gezeigte Wanderausstellung „asozial“ – Ausgrenzung gestern und heute thematisiert auf insgesamt 14 Tafeln die Verfolgung von Frauen als „Asoziale“ im Nationalsozialismus und Kontinuitäten von Stigmatisierungs- und Marginalisierungsprozessen in der Nachkriegszeit bis heute.
Stigmatisierung und Disziplinierung haben eine jahrhundertealte Geschichte, die in ihrer Radikalisierung durch den Nationalsozialismus ihren Höhepunkt, nicht aber ihren Endpunkt fand. Durch den Fokus auf die Verfolgung von Frauen wird weibliche Geschichte greifbarer, über die – auch im Kontext Konzentrationslager – noch viel weniger Wissen vorliegt als über die männlichen (normativ gesetzten) Erfahrungswelten.
Texte und Dokumente der Ausstellung beziehen sich ausschließlich auf österreichische Quellen und die damalige sowie aktuelle (politische) Situation in Österreich. Ihr Einsatz ist gerade auch deshalb für den Unterricht an österreichischen Schulen sehr geeignet. Die aufbereiteten Materialien sollen die Einbindung der Ausstellung in den Unterricht unterstützen. Dafür wurden sieben Themenhefte und zwei Workshop-Konzepte entwickelt.
- Themenheft 1: Ausgrenzung gestern und heute. Ein Rundgang durch die Ausstellung
- Themenheft 2: Karteikarte der Arbeitsanstalt Am Steinhof. Arbeiten mit Täterdokumenten
- Themenheft 3: Gleich – Ungleich – Ungleicher. Wie Mädchen und Frauen zu sein haben
- Themenheft 4: „Wer nicht arbeitet, soll nicht essen.“ Das Prinzip Leistung
- Themenheft 5: Am Anfang steht die üble Nachrede. Mechanismen der Ausgrenzung
- Themenheft 6: Jugendliche Opposition gegen den Gleichschritt
- Themenheft 7: Wegsperren – Einsperren – Aussperren. Orte der Verfolgung
- Workshop 1: Das Stigma „asozial“ und seine Beständigkeit. Ein Konzept für die Sekundarstufe I, 4. Klasse
- Workshop 2: Was soll an dieser Person „asozial“ sein? Biografien-WS für die Sekundarstufe II, 7. Klasse
Die Themenhefte (TH 1 bis TH 7) beginnen mit einführenden Informationen für die Lehrkräfte, der Erläuterung des Lernziels und einer Auflistung der verwendeten Arbeitsmethoden sowie der Nennung der zentralen Dokumente (Info-Seite). Dem folgt eine Beschreibung des vorgeschlagenen Ablaufs von ein oder zwei Unterrichtseinheiten (50 bzw. 100 min). Anschließend werden die für das Themenheft erstellten Arbeitsblätter – zumeist zu ein bis zwei zentralen Dokumenten zum Thema in der Ausstellung – präsentiert.
Die beiden Workshop-Konzepte sind für jeweils vier Unterrichtseinheiten (200 min) angelegt und für die erste bzw. zweite Sekundarstufe gedacht. Ihr Aufbau folgt im Großen und Ganzen jenem der Themenhefte. Alle Unterrichtsmaterialien lassen sich gut kombinieren bzw. auf die Beschäftigung mit einzelnen Dokumenten reduzieren. Sie eignen sich auch für das Wahlfach Geschichte in den Oberstufen sowie zur Themenfindung und als Ausgangsmaterial für eine vorwissenschaftliche Arbeit.
Themenhefte und Workshop-Konzepte sind so gestaltet, dass sie helfen, Fragen an die Dokumente (und so auch an das Thema) zu stellen, neue Perspektiven darauf anzubieten und damit eine vielschichtige Diskussion zu ermöglichen. Es gibt keine „richtigen“ oder „falschen“ Lösungen, sondern lediglich Angebote des Umgangs mit einer herausfordernden Thematik.
Die Unterrichtsmaterialien sind über die Website ÖsterreicherInnen im KZ Ravensbrück frei zugänglich: https://www.ravensbrueckerinnen.at/?page_id=7085