Projektleitung: | Univ.-Prof. Dr. Anton Pelinka | |
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Durchführung: | Mag. Marcus-Constantin Beiwl Mag. Regina Haberfellner DDr. Hubert Sickinger |
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Finanzierung: | Wiener Internationale Zukunftskonferenz | |
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Fertigstellung: | September 1995 |
Die Studie erhebt zum einen die konkrete Situation von Migrantinnen und Migranten aus dem ehemaligen Jugoslawien und aus der Türkei in Wien – Entscheidungsschritte, die dem Migrationsentscheid vorausgegangen sind, werden dargestellt -, zum anderen wird die politische Situation von Migrantinnen und Migranten in Österreich mit dem Schwerpunkt Wien analysiert.
Einzelne Abschnitte behandeln die Situation von Migrantinnen und Migranten in ihren Ursprungsstaaten, die Vorstellungen, die die Befragten von “Europa” hatten, die Motive hinsichtlich der Migration nach Österreich – es war zum Beispiel verblüffend, wie wenig die Interviewten über Österreich wußten -, das Zustandekommen des Wanderungsentscheids und die die Wanderung unterstützenden sozialen Netzwerke.
Ausführliche Teile sind der ersten Phase des Aufenthalts in Wien, den anfänglichen Schwierigkeiten, den Problemen mit Arbeit und Wohnung und Aspekten der Isolation gewidmet. Das Themenspektrum umfaßt zudem Fragen zur Akkulturation, zum Stellenwert von Bräuchen und Sitten des Herkunftslandes, zur Wahrnehmung der spezifischen Situation als Migrantin oder Migrant, zu Fremdenfeindlichkeit, zur Zufriedenheit mit der beruflichen Tätigkeit, zu Freizeitaktivitäten, zu Rückkehrabsichten und zum politischen Interesse.
Untersucht wird, in welcher Art Migrantinnen und Migranten spezifische Strukturen einer ethnic community in Wien ausbilden (Wohnviertel, spezifische Kommunikationsstrukturen, Cafés, Wochenendgestaltung), welche sozialen Kontakte innerhalb der Migrantenpopulation bestehen und in welchem Ausmaß Kontakte mit der Wiener Bevölkerung existieren.
Der Studie liegen zwei Ziele zugrunde, zum einen die Beschreibung der Situation von Arbeitsmigrantinnen und migranten aus dem ehemaligen Jugoslawien und aus der Türkei in Wien aus deren Sicht, zum anderen eine Analyse der Politik, die zur Zeit in diesem Politikfeld verfolgt wird, um aus dieser Perspektive problemadäquat und anwendungsorientiert Maßnahmen und Problemlösungsstrategien auszuarbeiten.
Ausländerpolitik wird unter dem Aspekt des Zuzugs und des Aufenthalts diskutiert, der Schwerpunkt liegt auf den Möglichkeiten zur Integration ausländischer Staatsbürger. Diesbezüglich werden Spezifika dieses Politikfeldes erläutert, die politischen Entwicklungen in diesem Bereich dargestellt, Positionsverschiebungen der österreichischen Parlamentsparteien rekonstruiert, demoskopische Umfrageergebnisse herangezogen, Optionen einer möglichen Integrationspolitik analysiert und ein Maßnahmenkatalog erarbeitet.
Das Ziel der Studie liegt in der De-Eskalation eines entlang der Konfliktlinie Ethnizität angelegten Konfliktpotentials und in einer Entschärfung der entlang dieser Bruchlinie auftretenden Spannungen zwischen “Inländern” und “Ausländern”.