2025: Evaluierung der StoP-Männerarbeit

Diese Studie schließt an die erste IKF-Evaluierung von StoP an, in deren Zentrum das Pilotprojekt im 5. Wiener Gemeindebezirk/Margareten stand. Einem aus Hamburg stammenden gemeinwesenorientierten Konzept folgend will StoP Bewohner:innen eines Stadtteils bzw. einer Nachbarschaft ermächtigen, (Partner)Gewalt zu erkennen, und deren Zivilcourage stärken, so dass sie sich unterstützend involvieren können. Die Wissensvermittlung, die Sensibilisierung und das Empowerment erfolgen bei Treffen, die rund 14-tägig stattfinden und Interessierten offenstehen – die sogenannten Frauen- bzw. Männertische (bzw. mittlerweile auch gemischten Tische). Die erste Evaluierung konzentrierte sich auf die Frauen- und Männertische im 5. Bezirk, deren Zusammensetzung, Aktivitäten, Probleme und Erfolge von 2019 bis 2021. Ähnlich wie in Deutschland konnte sich der Frauentisch rasch etablieren, aber der Männertisch hatte nur sehr wenige Teilnehmer und daher auch über längere Zeit hinweg Schwierigkeiten, sich auf eine Agenda festzulegen.

Diese zweite Untersuchung, die wieder vom projektverantwortlichen AÖF beauftragt wurde, blickt daher ausschließlich auf die drei Wiener Männertische, die nach Margareten in Simmering und Penzing (11. und 14. Wiener Gemeindebezirk) etabliert wurden. Auf der Basis von Interviews und teilnehmenden Beobachtungen wurden Veränderungen bei der Konzeption und den Aktivitäten der Männertische im Zeitraum von April 2023 bis September 2024 analysiert. Mittlerweile lässt sich eine neue Schwerpunksetzung feststellen, nämlich inhaltlich auf feministische Männerarbeit mit Themen rund um Gewalt und Männlichkeit sowie organisatorisch auf Wien- und Österreich-weite Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung statt der bezirksinternen Arbeit. Weiterhin eine große Rolle spielt das Konzipieren und Durchführen von Aktionen wie etwa dem Männerlauf oder der Kampagne „Männ[sch]lichkeit. Übernimm Verantwortung – Brich mit Rollenbildern“.