
Projektteam: | Viktoria Eberhardt, BA Bakk.phil MA Stéphanie Florquin (extern) |
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Finanzierung: | Education International | |
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Fertigstellung: | April 2024 |
Education International (EI) ist eine globale Gewerkschaftsföderation mit 383 Mitgliedsorganisationen, die über 32 Millionen Lehrkräfte und Schulpersonal in 178 Ländern und Regionen repräsentiert. Im Zuge des Equality Quadrennial Surveys wird die Situation an Schulen weltweit zu drei Themenschwerpunkten erhoben: 1. Geschlechtergleichstellung, 2. Gleichstellung von LGBTI+ Personen und 3. Gleichstellung von indigener Bevölkerung.
Das Institut für Konfliktforschung wurde – gemeinsam mit Stéphanie Florquin als externer Expertin – mit dem LGBTI+ Themenschwerpunkt beauftragt. Das Projekt setzte sich zusammen aus einer quantitativen Befragung aller EI-Mitgliedsorganisationen sowie 12 ergänzenden qualitativen Interviews mit Personen in Schlüsselrollen innerhalb der Gewerkschaften.
Der quantitative Fragebogen wurde im Februar 2024 an alle EI-Mitgliedsorganisationen (N=383) geschickt, die sich über fünf EI-Regionen verteilen: Afrika, Asiatisch-Pazifischer Raum, Europa, Lateinamerika, sowie Nordamerika und Karibik. Der Fragebogen wurde in den drei offiziellen EI-Sprachen Englisch, Spanisch und Französisch zu Verfügung gestellt; die Beantwortung nahm rund 20-25 Minuten in Anspruch. Insgesamt nahmen 114 Lehrer:innengewerkschaften an der Befragung teil, dies entspricht 30 Prozent der Mitgliedsorganisationen. Im Vergleich mit der letzten EI LGBTI+ Befragung hat sich die Teilnahme nahezu verdoppelt. Zentrales Ziel der Befragung war es, zu erheben, welche Aktivitäten von den Gewerkschaften im Bereich von LGBTI+ Themen in Schulen bereits umgesetzt werden, und welche Ressourcen, Netzwerke und Kooperationen in den unterschiedlichen Regionen schon existieren. Zudem wurde ermittelt, vor welchen Herausforderungen die Organisationen stehen und was in ihrer Region benötigt wird, um LGBTI+ spezifische Aktivitäten entweder zu etablieren oder auszubauen.
Im Anschluss an die quantitative Erhebung wurden leitfadengestützte Interviews mit mindestens einer Person aus jeder EI-Region geführt. Der Fokus der qualitativen Interviews lag bei den konkreten Herausforderungen der Gewerkschaften, sich in ihrem Kontext mit dem Thema der LGBTI+ Inklusion zu befassen. Daher wurden gezielt Interviewpartner:innen aus Ländern gewählt, in welchen LGBTI+ Personen in einem hohen Maß von gesellschaftlichen sowie rechtlichen Ausschlüssen und Diskriminierungen betroffen sind.
Aus dem Zusammenspiel der quantitativen und qualitativen Ergebnisse wurden konkrete Policy Empfehlungen für einerseits EI Mitgliedsorganisationen sowie andererseits für Education International abgeleitet. Die Ergebnisse wurden am 10. EI-Weltkongress (Juli-August 2024) in Buenos Aires, Argentinien, präsentiert und mit den Mitgliedsorganisationen besprochen. Detaillierte Ergebnisse sind im Abschlussbericht des Projektes zu finden.