Project Management: | Univ.-Prof. Dr. Anton Pelinka | |
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Implementation: | Mag. Katharina Demel Mag. Brigitte Halbmayr |
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Funded by: | Illustrierte Neue Welt (Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst) |
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Completed: | Oktober 1996 |
Die Zeitschrift “Illustrierte Neue Welt” wurde 1897 von Theodor Herzl gegründet. Anläßlich des 100-jährigen Bestehens 1997 soll eine Publikation erscheinen, welche die Geschichte der Zeitschrift dokumentiert. Generalthema ist die jüdische Identität in Österreich im Spiegel dieser traditionsreichen Zeitung. Anhand der Themenauswahl und -schwerpunktsetzung, der Aufmachung des Blattes, der AutorInnenschaft etc. soll die inhaltliche Ausrichtung und Entwicklung nachgezeichnet werden.
Die Sichtungsarbeit der Zeitschrift wurde in vier Zeitabschnitte geteilt, wobei das Institut für Konfliktforschung für die zwei Phasen nach dem Zweiten Weltkrieg verantwortlich zeichnet (also von der Wiedergründung nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahre 1948 bis 1973, sowie den Zeitabschnitt von 1974 bis 1995, der von der Chefredaktion und Herausgeberfunktion von Joanna Nittenberg geprägt ist). Der inhaltlichen Analyse wurde ein Themenraster zugrunde gelegt, welcher die Kategorien Israel, Außenpolitik Israels/ Nachbarländer/Friedensprozeß, Österreich (und die Beziehungen zu Israel), Berichterstattung über andere Länder, Holocaust, Antisemitismus, Judentum, Zionismus, Kultur und Gesellschaft umfaßt. Die Zuordnung der einzelnen Artikel zu diesen Themenbereichen läßt sowohl die generelle Blattlinie und die Schwerpunkte in der Berichterstattung, als auch gewisse Änderungen im Laufe der Jahre erkennen. Die einzelnen Themenbereiche durchlaufen unterschiedliche Konjunkturstadien, abhängig von geschichtlichen Ereignissen, seien sie sozialer, kultureller, wirtschaftlicher oder – wie zumeist – politischer Art. Bei aller Reflexion auf äußere Entwicklungen wird die Linie des Blattes jedoch stets primär von der Persönlichkeit der verschiedenen HerausgeberInnen bzw. ChefredakteurInnen und deren jeweiligen Zielsetzungen geprägt. So beherrschen etwa Israel und der Zionismus sowie der Themenkomplex “Judentum und Tradition” die ersten Erscheinungsjahre der Zeitung. In den 50er und 60er Jahren, unter der Leitung von Georg Künstlinger, wird neben Israel das jüdische Leben in Österreich ein Schwerpunkt der Zeitschrift. Künstlingers Anliegen ist es, zwischen Juden/Jüdinnen und Nichtjuden/ Nichtjüdinnen zu vermitteln und gegenseitiges Verständnis zu fördern. Imanuel Unger, der die Zeitschrift zwischen 1969 und 1974 leitet, konzentriert seine Berichterstattung wieder auf Israel, Österreich ist in der “Illustrierten Neuen Welt” nahezu kein Thema. Joanna Nittenberg schließlich, die 1974 gemeinsam mit Marta Halpert (bis 1991) die Leitung der Zeitschrift übernimmt, verändert die Zeitschrift in Richtung einer thematisch stärker ausbalancierten Berichterstattung. Im Laufe der Jahre mehrt sich insbesondere die Bezugnahme auf Österreich. Ein besonderes Anliegen wird die Erinnerung an eine große jüdische Vergangenheit im Kultur- und Geistesleben. So prägen heute Porträts jüdischer KünstlerInnen und Beiträge zum aktuellen kulturellen Geschehen das Erscheinungsbild der “Illustrierten Neuen Welt”, Versöhnung und Verständigung sind die großen Anliegen der Zeitschrift.