
Projektteam: | Brigitte Temel, BA BSc MA Viktoria Eberhardt, BA Bakk.phil MA |
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Finanzierung: | Conflict-Peace-Democracy Cluster
Wiener Antidiskriminierungsstelle für LGBTIQ-Angelegenheiten (WASt) |
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Projektzeitraum: | 2023 – 2025 | |
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Die LGBTIQ-Community in Wien blickt auf eine lange Geschichte zurück, die geprägt ist durch Kämpfe um Akzeptanz, rechtliche Gleichstellung und gesellschaftliche Teilhabe. Insbesondere seit den 1970ern hat sich in der Hauptstadt einiges getan: So hat sich die LGBTIQ-Bewegung etwa institutionalisiert und Räume geschaffen, die teilweise heute noch bestehen. Inzwischen weist die LGBTIQ-Community viele unterschiedliche und bunte Facetten auf: Von Party-Räumen über Gruppentreffen, Kulturangeboten und Konferenzen bis hin zu Beratungsstellen gibt es vielerlei Orte, die zu Austausch, Begegnung und Vernetzung einladen. Eine Herausforderung stellt die Frage dar, welche Personengruppen diese Strukturen und Angebote nutzen bzw. wer von diesen ein- und ausgeschlossen wird. Während die meisten Community-Räume vor allem von jüngeren Menschen frequentiert werden, ziehen sich LGBTIQ-Personen mit zunehmendem Alter aus dem Community-Leben zurück und sind kaum noch sichtbar. COVID-19 hat durch die maßnahmenbedingten Einschränkungen sozialer Kontakte zu einer zusätzlichen Schwächung der Community-Räume und -Strukturen geführt bzw. den gegenseitigen Austausch, Solidarität und Unterstützung erschwert. Ziel des Projektes war es, unter dem Schlagwort Communitybuilding einen Impuls zu setzen, unterschiedliche Generationen von LGBTIQ-Personen zusammenzubringen und einen intergenerationalen Austausch zu ermöglichen.
Mit dem Projekt Verzaubert-Sein und Usambaraveilchen leistet das IKF einen Beitrag zur Aufarbeitung der queeren Bewegungsgeschichte in Wien. Dazu wurden in Kooperation mit der Filmproduktionsfirma FQM neun Videoportraits mit Personen erstellt, die LGBTIQ-Community-Räume in Wien wesentlich geprägt oder mitaufgebaut haben: Andreas Brunner, Angela Schwarz, Ernst Silbermayr, Eva Fels, Karin Schönpflug, Marty Huber, Michaela Tulipan, Tinou Ponzer und Waltraud Riegler.
Alle Videos sind über den YouTube Kanal des IKF abrufbar (https://www.youtube.com/@IKF_Wien). Zudem wurde aus dem Videomaterial ein Trailer erstellt, der im November und Dezember 2023 in ausgewählten Kinos in Wien zu sehen war.
Der Abschlussevent des Projekts, das sogenannte „Generationencafé“, fand am 2. Februar 2024 in der HOSI in Wien statt. Der Event wurde mit Flyern und Plakaten, in Kinos sowie in den LGBTIQ-Community-Räumen in Wien beworben und zahlreich besucht.
Das Folgeprojekt LGBTIQ Geschichten gehen weiter (2024-2025) knüpft an das Vorgängerprojekt LGBTIQ Geschichten in Wien an. Ergänzend zu den Videoportraits, wurde nun auch eine Broschüre erstellt, die unterschiedliche Stimmen aus der LGBTIQ Community sichtbar macht. Dafür wurden explizit Personen, die sich als Teil der Community begreifen, dazu aufgerufen, Beiträge einzureichen. In der Publikation wird ein breites Themenspektrum aus unterschiedlichen Perspektiven eröffnet. Auch in den vielseitigen Formen der Beiträge kommt Heterogenität zum Vorschein: Sei es in der konkreten Aufarbeitung von Organisationsgeschichte, einer generationenübergreifenden Fotostory, persönlichen Erfahrungsberichten zur Identitätsfindung als migrantische LGBTIQ-Person oder in Form eines Gedichts – die Beiträge zeigen sich als künstlerisch, persönlich und kreativ.
Am 14. Jänner 2025 fand die Broschürenpräsentation im Wien Museum statt. In diesem Zusammenhang organisierte das IKF eine Podiumsdiskussion mit Viktoria Eberhardt (IKF), Brigitte Temel (IKF), Karin Schönpflug (IHS) und Andreas Brunner (QWIEN). Besucher:innen füllten den Veranstaltungsraum des Wien Museums, und zeigten reges Interesse an der Broschüre.