1997: Bedürfnisstrukturen und Wohnrealität


Projektleitung: Dr. Ilse König


Durchführung: Mag. Helga Amesberger
Mag. Katharina Demel
Mag. Brigitte Halbmayr


Finanzierung: Magistrat der Stadt Wien – MA 18


Fertigstellung: Jänner 1997


Die sekundäranalytische Auswertung von Fachpublikationen, Forschungsergebnissen, Meinungsumfragen und statistischen Unterlagen umfaßt folgende Themenbereiche:

  • Diversität von Wohnformen. Die gesellschaftlichen Veränderungen bringen auch eine Vielfalt von neuen Wohnformen und vor allem eine Vielfalt an neuen Anforderungen an das Wohnen mit sich.

  • Bedürfnisveränderungen in bezug auf Wohnen. Die verschiedenen und sich verändernden Anforderungen an eine Wohnung – etwa bedingt durch den Lebenszyklus – wurden bisher zu wenig in die Planung einbezogen. Im Mittelpunkt dieses Themenkomplexes steht daher die Frage, wie am besten zukünftigen Veränderungen bereits in der Wohnungsplanung Rechnung getragen werden kann.

  • Auswirkungen von Partizipationsmöglichkeiten. Das Begreifen von Wohnen als einen sozialen Prozeß ist heute weitgehend verloren gegangen. Um die soziale Integration eines Wohnviertels zu erleichtern, bedürfte es planerischer Maßnahmen, die sich an den (zukünftigen) BewohnerInnen, ihren Problemen und Handlungsmöglichkeiten orientieren.

  • Wohnmodelle für spezifische Gruppen. Der verstärkten Tendenz, benachteiligte Gruppen gesellschaftlich auszugrenzen, könnte im Bereich der Wohnungspolitik entgegengewirkt werden. Von diesen Ausgrenzungen sind u.a. Haushalte mit einem niedrigen Einkommen, Ältere, Alleinerzieherinnen, Behinderte und AusländerInnen betroffen. Vor dem Hintergrund, daß diese Gruppen verstärkt auf ihre sozialen Netze angewiesen sind, stellt das Thema “integriertes Wohnen” einen weiteren Schwerpunkt dar.

  • Wünsche und Anforderungen an die Wohnumgebung. Die städtische Infrastruktur ist am jungen, leistungsfähigen und (Kfz-)mobilen Mann ausgerichtet. Die materielle und soziale Infrastruktur vieler Stadtviertel wird meist nicht der “Zwischendurchfreizeit” von Hausfrauen und schon gar nicht den berufstätigen “Haus”frauen gerecht. Dies gilt auch für andere Bevölkerungsgruppen, wie etwa alte Menschen. Zu fragen ist daher, welche Kriterien erfüllt sein müssen, um den besonderen Bedürfnissen verschiedener gesellschaftlicher Gruppen an ihre Wohnumgebung gerecht zu werden.

Für diese Themenbereiche wurden Leitlinien herausgearbeitet und anhand verschiedener – mehr oder weniger vorbildlicher – internationaler Modellprojekte illustriert. Abschließend wurde ein Indikatorenkatalog für “alltagstaugliches” und “zukunftstaugliches” Wohnen/ Bauen erstellt und versucht, die internationalen Trends im Wohnungs- und Städtebau den entsprechenden Entwicklungen in Wien gegenüberzustellen.