Projektleitung: | Mag.a Dr.in Helga Amesberger | |
|
|
|
Durchführung: | Mag.a Dr.in Helga Amesberger Mag.a Kerstin Lercher |
|
|
|
|
Finanzierung: | Magistratsabteilung 57 (Frauenbüro der Stadt Wien) | |
|
|
|
Fertigstellung: | Dezember 2011 |
Seit 2005 wird am Institut für Konfliktforschung an der namentlichen Erfassung der ehemals inhaftierten ÖsterreicherInnen im KZ Ravensbrück gearbeitet. Nach umfangreichen Recherchen im In- und Ausland konnten die Namen von 2.700 österreichischen Frauen und Männern eruiert werden, die im Konzentrationslager Ravensbrück in Haft waren, sowie zudem viele Informationen zu deren Leben vor und – falls sie überlebten – nach der NS-Verfolgung.
Das aktuelle Projekt hat zum Ziel, die gesammelten Informationen quantitativ wie qualitativ auszuwerten und in Form einer interaktiven Website einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Modul 1 des Projekts betrifft die quantitative Auswertung, welche von September bis Dezember 2011 durchgeführt wurde.
Einige Ergebnisse seien hier exemplarisch angeführt: Roma und Sinti gehören neben politisch Verfolgten zu der größten Häftlingsgruppe, wurden überdurchschnittlich früh verhaftet und direkt nach Ravensbrück deportiert und waren somit, sofern sie die Befreiung erlebten, besonders lange inhaftiert. Erstaunlich ist auch die hohe Anzahl jener Frauen, die wegen des Vorwurfs “asozial” zu sein, in Haft kamen und nach Ravensbrück verschleppt wurden. Darunter finden sich auch viele jugendliche Mädchen, denen ein unsittlicher Lebenswandel vorgeworfen wurde bzw. die mit den damals herrschenden Sitten nicht konform gingen. Da auch zu dieser Verfolgtengruppe bislang keine österreichspezifischen Daten vorlagen, bestätigte sich bereits jetzt, dass durch das Projekt neue wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen werden. Zu erwarten sind weitere interessante Ergebnisse zum sozialen Background der Verfolgten, zum Leben nach der Befreiung sowie Details zur Haft in Ravensbrück.
Geplant ist eine Veröffentlichung der Ergebnisse in Form eines wissenschaftlichen Artikels und vor allem die adäquate Aufbereitung der Ergebnisse für die geplante “Ravensbrück-Website”, die besonders für SchülerInnen konzipiert wird.