2004: Campaign Strategies in the European Elections 2004


Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Jean Blondel
Dr. Federica Bicchi


Durchführung: Mag. Walter J. Fend


Finanzierung: Robert Schuman Centre for Advanced Studies – European University Institute (Florenz )


Fertigstellung: Juli 2004


Anlässlich der Wahlen zum Europäischen Parlament untersuchte ein Netzwerk von Forschungseinrichtungen im Auftrage des Europäischen Parlaments und der Europäischen Kommission unterschiedliche Aspekte rund um den Urnengang. In diesem Rahmen oblag dem European University Institute die wissenschaftliche Untersuchung der Wahlkampfstrategien in allen 25 Mitgliedsstaaten. Das IKF führte hierfür die empirischen Untersuchungen in Österreich durch.

Die zentrale Hypothese der Untersuchung war, dass die Qualität der Organisation des Wahlkampfes, ungeachtet der ideologischen Orientierung der Wahlwerber, einen merklichen Einfluss auf die Partizipation der Wahlberechtigten hätte.

Zu diesem Zwecke wurden im Zeitraum von cirka sechs Wochen drei Interviewrunden mit den für die Wahlkampforganisation Verantwortlichen aller vier im österreichischen Parlament vertretenen Parteien durchgeführt. Zwei Gesprächsrunden gab es vor und eine unmittelbar nach den Wahlen. Ihr methodischer Zweck war es, etwaige Änderungen in der Strategie im Verlauf des Wahlkampfes festzustellen, beziehungsweise im letzten Interview die Parteienvertreter reflektieren zu lassen, auch hinsichtlich möglicher Fehler oder Mängel in der Wahlkampfstrategie.

Für alle 25 Länderteams wurden einheitliche, standardisierte Fragebögen verwendet. Erkundet wurden die Größe und Struktur der Wahlkampfteams, die Vorbereitungen zur Wahlkampfstrategie, die Art und Weise der Identifikation der Zielgruppen, die Wahlkampfaktivitäten, das Interagieren mit den Medien, die Themen des Wahlkampfes sowie die organisatorische Internationalisierung des Wahlkampfes, etwa durch den Auftritt von PolitikerInnen aus den europäischen Schwesterparteien. Als Ergänzung wurden auch Daten zur Wahlkampffinanzierung eruiert. Ein Vergleich mit den Ausgaben für die letzten EU-Wahlen sowie die letzten Nationalratswahlen ermöglichte zudem Rückschlüsse hinsichtlich der Prioritätensetzung der Wahlwerber. Die Vergleichsstudie, welche die Resultate aus allen 25 Mitgliedsstaaten umfasst, wird seitens des EUI voraussichtlich im ersten Quartal 2005 der Öffentlichkeit zugänglich sein.