
Projektleitung: | Univ.-Prof. Dr. Anton Pelinka | |
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Durchführung: | Mag. Helga Amesberger Mag. Walter Fend Mag. Brigitte Halbmayr |
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Finanzierung: | Bundeskanzleramt, Abteilung IV/4 Raumplanung und Regionalpolitik | |
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Fertigstellung: | Dezember 1997 | |
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Kurzbericht englisch![]() |
Grenzregionen zählten jahrelang zu den benachteiligten Gebieten. Durch die “Ostöffnung” und die Europäische Integration haben sich für die Grenzgebiete neue Perspektiven und Probleme ergeben. In diesem Zusammenhang wird von PolitikerInnen, WirtschaftsexpertInnen u.v.a. eine grenzüberschreitende Kooperation in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur etc. gefordert, um der Region neue Entwicklungsimpulse zu geben und anstehende Probleme gemeinsam zu bewältigen. Teile der Bevölkerung und auch diverse Interessenvertretungen sehen jedoch der verstärkten Einbindung der östlichen Nachbarstaaten – insbesondere im wirtschaftlichen Bereich – eher mit Sorge entgegen. Diese beiden Problembereiche – Schwierigkeiten der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und Vorbehalte der Bevölkerung gegenüber einer verstärkten Einbeziehung der Nachbarländer – stellen daher die Schwerpunkte der Studie dar.
Für die Datenerhebung kreierten wir eine kontextnahe Untersuchungsanordnung. Das heißt, Untersuchung”gegenstand” ist nicht der einzelne, isolierte Mensch, sondern der Mensch in seinem bedeutungsrelevanten sozialen Kontext. Wir führten in je fünf österreichischen und slowakischen Grenzgemeinden Befragungen mittels eines halbstandardisierten Leitfadens durch. Weiters diskutierten wir mit Schulklassen (Volks- und Hauptschule) über die Wahrnehmung der “neuen” Nachbarn und organisierten in jeder Gemeinde einen Diskussionsabend zum Thema. Erfahrungen in Zusammenhang mit grenzüberschreitenden Kooperationen standen bei den ExpertInneninterviews im Vordergrund. Befragt wurden ExpertInnen (insgesamt 41) aus den Bereichen Arbeitsmarktverwaltung, Interessenvertretungen, Regionalentwicklung, soziale und öffentliche Sicherheit, Wirtschaft, Kultur und Ökologie.
Der Forschungsbericht umfaßt neben einer Einführung zum Thema “Grenze – Bedeutungen, Funktionen und Reichweiten”, einer umfassenden Erläuterung der Erhebungsmethoden und einer kurzen Beschreibung der in die Untersuchung einbezogenen österreichischen und slowakischen Gemeinden, folgende Themenschwerpunkte:
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Veränderungen seit dem Fall des Eisernen Vorhangs. In diesem Zusammenhang interessierte uns, welche positiven und negativen Veränderungen von der Bevölkerung in den Grenzlandgemeinden sowohl hinsichtlich struktureller Gegebenheiten als auch persönlicher Beziehungen wahrgenommen werden.
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Einstellungen zu und Erfahrungen mit den Nachbarn. Fragen der Charakterisierung, der Art und Häufigkeit der Kontakte, der Wahrnehmung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden standen hier im Mittelpunkt.
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Notwendigkeit und Bedeutung grenzüberschreitender Kontakte bzw. Zusammenarbeit. In diesem Themenschwerpunkt gingen wir v.a. der Frage nach, ob von der Bevölkerung bzw. den ExpertInnen die Notwendigkeit grenzüberschreitender Zusammenarbeit gesehen wird und auf welche Art diese gestaltet sein soll bzw. in welchen Bereichen sie sinnvoll wäre.
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Kooperationserschwernisse und Voraussetzungen für die Zusammenarbeit. Hier geht es v.a. um das Herausschälen von Strukturen, die eine effektive Zusammenarbeit erschweren oder unmöglich machen. Gleichzeitig fragten wir nach den Voraussetzungen für eine gute Kooperation.
Den Abschluß bilden Maßnahmenempfehlungen zur Verbesserung der zwischenmenschlichen Beziehungen in der Grenzregion und der grenzüberschreitenden Kooperation.