2003: RAXEN 4 (Racism and Xenophobia Network)


Projektleitung: Ass.Prof. Dr. Hannes Tretter
Univ.Prof. Dr. Anton Pelinka
Univ.Prof.in Dr.in Ruth Wodak


Durchführung: Mag.a Barbara Liegl
Mag.a Katharina Köhler (Institut für Sprachwissenschaft, Universität Wien)
Mag.a Birgit Weyss (BIM-Forschungsverein)


Finanzierung: Europäische Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (EUMC)
über BIM-Forschungsverein


Fertigstellung: November 2003


Die 1997 von der EU eingerichtete Europäische Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (EUMC) ist für den Aufbau des europäischen Informationsnetzwerkes “RAXEN” (Racism and Xenophobia Network) verantwortlich. RAXEN vernetzt nichtstaatliche und staatliche Organisationen sowie Forschungseinrichtungen und hat die Aufgabe, Informationen und Daten über Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus zu sammeln, zu verarbeiten und an das EUMC weiterzuleiten. Um diesen transnationalen Informationsaustausch zu erleichtern und die Vergleichbarkeit der in den jeweiligen Mitgliedstaaten erhobenen Daten auf EU-Ebene zu garantieren, wurden vom EUMC National Focal Points als innerstaatliche Koordinationsstellen eingesetzt. Sie koordinieren den Informationsfluss sowohl zwischen den auf einzelstaatlicher Ebene agierenden spezialisierten Institutionen, den sogenannten “key actors”, als auch zwischen diesen HauptakteurInnen und der Europäischen Beobachtungsstelle. Das österreichische Team setzt sich aus VertreterInnen der folgenden drei Forschungseinrichtungen zusammen: dem Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte-Forschungsverein, dem Institut für Sprachwissenschaft der Universität Wien und dem Institut für Konfliktforschung.

Der National Focal Point für Österreich wurde im März 2003 beauftragt, die vierte RAXEN-Phase durchzuführen. Dabei wurde die bereits in der Einstiegsphase 2000 begonnene Koordinierung und Institutionalisierung eines innerösterreichischen Informationsnetzwerkes bestehend aus wissenschaftlichen, staatlichen und nicht-staatlichen ebenso wie sozialpartnerschaftlichen Einrichtungen, die sich gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus engagieren, fortgesetzt.

Außerdem wurden die 2001 begonnenen Arbeiten in den vier vom EUMC ausgewählten Schwerpunktbereichen – (1) Änderungen in der Gesetzgebung, die zugewanderte und autochthone Minderheiten betrafen, (2) rassistisch und fremdenfeindlich motivierte Übergriffe, (3) Diskriminierung/Rassismus im Bildungsbereich ebenso wie (4) Diskriminierung/Rassismus im Arbeitsbereich – fortgesetzt bzw. vertieft und ein neues Analysefeld – Diskriminierung/Rassismus am Wohnungsmarkt – bearbeitet. Zu diesen Themenbereichen wurden Statistiken, deskriptives ebenso wie analytisches Datenmaterial im Zeitraum 2002 bis 2003 gesammelt und beschrieben. Ziel war es, die wichtigsten quantitativen und qualitativen Daten für diese fünf Bereiche zu erfassen, etwaige Nichtübereinstimmungen von statistischem Material aufzuzeigen, auf Schwächen in den von staatlichen und nicht-staatlichen Einrichtungen gesammelten Daten hinzuweisen und einen Überblick über Strukturen und AkteurInnen zu geben. Darüber hinaus wurden in fünf analytischen Studien jeder der Schwerpunktbereiche in einen politischen Kontext eingebettet und Gründe für die jeweilige Datenlage aufgezeigt. Am Ende jeder Studie wurden Empfehlungen an staatliche und nichtstaatliche AkteurInnen verfasst, um die Datenlage in den einzelnen Bereichen zu verbessern und erste Schritte in Richtung eines Monitoring in Hinblick auf Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus zu setzen. Die in den Berichten erfassten Einrichtungen einschließlich der von ihnen herausgegebenen Publikationen und durchgeführten Projekte werden zusätzlich in einer Datenbank erfasst.