2002: RAXEN 3 (Racism and Xenophobia Network)


Projektleitung: Ass.Prof. Dr. Hannes Tretter
Univ.Prof. Dr. Anton Pelinka
Univ.Prof.in Dr.in Ruth Wodak


Durchführung: Mag.a Barbara Liegl
Mag. Martin Reisigl/ Mag.a Katharina Köhler (Institut für Sprachwissenschaft, Universität Wien)
Mag. Dieter Schindlauer (BIM-Forschungsverein)


Finanzierung: Europäische Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (EUMC)
über BIM-Forschungsverein


Fertigstellung: Dezember 2002


Die 1997 von der EU eingerichtete Europäische Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (EUMC) ist für den Aufbau des europäischen Informationsnetzwerkes “RAXEN” (Racism and Xenophobia) verantwortlich. RAXEN vernetzt nichtstaatliche und staatliche Organisationen sowie Forschungseinrichtungen und hat die Aufgabe, Informationen und Daten über Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus zu sammeln, zu verarbeiten und an das EUMC weiterzuleiten. Um diesen transnationalen Informationsaustausch zu erleichtern und die Vergleichbarkeit der in den jeweiligen Mitgliedstaaten erhobenen Daten auf EU-Ebene zu garantieren, wurden vom EUMC National Focal Points als innerstaatliche Koordinationsstellen eingesetzt. Sie koordinieren den Informationsfluss sowohl zwischen den auf einzelstaatlicher Ebene agierenden spezialisierten Institutionen, den sogenannten “key actors”, als auch zwischen diesen HauptakteurInnen und der Europäischen Beobachtungsstelle. Das österreichische Team setzt sich aus VertreterInnen der folgenden drei Forschungseinrichtungen zusammen: dem Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte-Forschungsverein, dem Institut für Sprachwissenschaft der Universität Wien und dem Institut für Konfliktforschung.

Der National Focal Point für Österreich wurde im April 2002 beauftragt, die dritte RAXEN-Phase durchzuführen. Dabei wurde die bereits in der Einstiegsphase 2000 begonnene Koordinierung und Institutionalisierung eines innerösterreichischen Informationsnetzwerkes bestehend aus wissenschaftlichen, staatlichen und nicht-staatlichen ebenso wie sozialpartnerschaftlichen Einrichtungen, die sich gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus engagieren, fortgesetzt. Es wurden fast 40 Organisationen bzw. Einzelpersonen zusätzlich in dieses innerösterreichische Netzwerk aufgenommen.

Außerdem wurden die 2001 begonnenen Arbeiten in den vier vom EUMC ausgewählten Schwerpunktbereichen – (1) Änderungen in der Gesetzgebung, die zugewanderte und autochthone Minderheiten betrafen, (2) rassistisch und fremdenfeindlich motivierte Übergriffe, (3) Diskriminierung/Rassismus im Bildungsbereich ebenso wie (4) Diskriminierung/Rassismus im Arbeitsbereich – fortgesetzt und vertieft. Zu diesen Themenbereichen wurden Statistiken, deskriptives und analytisches Datenmaterial ebenso wie Informationen über die fünf wichtigsten Kampagnen und Konferenzen im Zeitraum 2001 bis 2002 gesammelt und beschrieben. Ziel war es, die wichtigsten quantitativen und qualitativen Daten für diese vier Bereiche zu erfassen, etwaige Nichtübereinstimmungen von statistischem Material aufzuzeigen, auf Schwächen in den von staatlichen und nicht-staatlichen Einrichtungen gesammelten Daten hinzuweisen und einen Überblick über Strukturen und AkteurInnen zu geben. Darüber hinaus wurden in vier analytischen Studien jeder der Schwerpunktbereiche in einen politischen Kontext eingebettet und Gründe für die jeweilige Datenlage aufgezeigt. Am Ende jeder Studie wurden Empfehlungen an staatliche und nichtstaatliche AkteurInnen verfasst, um die Datenlage in den einzelnen Bereichen zu verbessern und erste Schritte in Richtung eines Monitoring in Hinblick auf Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus zu setzen.