1998: Österreich ist nicht gleich Österreich ist nicht gleich Österreich


Project Management: Univ.-Prof. Dr. Anton Pelinka


Implementation: Mag. Walter Fend
Univ.-Doz. Dr. Albert Reiterer
Univ.-Doz. Dr.in Erika Thurner


Funded by: Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr


Completed: Jänner 1998


Der Grundgedanke des sozialwissenschaftlich-historisch ausgerichteten Forschungsprojektes ist, an die Stelle eines fiktiven einheitlichen Österreich-Begriffes und an die Stelle des Mythos von einer durchgängigen, monolithischen österreichischen Identität die Vielfalt und die Widersprüchlichkeit des wirklichen Österreich in Geschichte, Gegenwart und Zukunft zu betonen. Dabei wird einmal der Themenkomplex der spezifischen österreichischen Nationenwerdung seit dem späten 19. Jahrhundert bearbeitet: Der mehrstufige Prozeß der Herausbildung einer nationalen Identität wird entlang den Schwerpunkten wirtschaftliche Struktur, Rolle der Intellektuellen, Weltanschauung/religiöse Orientierung und regionale Repräsentation untersucht. Ergänzend wird die Frage nach prämodernen sowie nach postmodernen Identitäten (etwa Gender, Sprachzugehörigkeit), die das Österreich-Bewußtsein beeinflussen, gestellt. Gerade in Zusammenhang mit den beiden Anniversarien – 1995: der fünfzigste Jahrestag des Bestehens der Zweiten Republik, 1996: der tausendste Jahrestag der ersten urkundlichen Erwähnung Österreichs – ist es nötig, das Selbstverständnis Österreichs zu hinterfragen. Das Aufzeigen und Bewußt-Machen der Brüche in der österreichischen Identität, das kritische Nachdenken über die Vergangenheit ist für die Herausforderungen der Zukunft, die sich etwa auch durch den österreichischen EU-Beitritt ergeben haben, unerläßlich.