Bürgerräte und andere neue Formen der Partizipation – in der politischen Bildung (MANTA Mini-publics and other new forms of participation in civic education)


Projektteam: Dr.in Stefanie Mayer (Projektleitung)
Viktoria Eberhardt, BA Bakk.phil MA


Finanzierung: Europäische Kommission, Erasmus+


Partner:innen: Demokratiezentrum Wien (Koordinator)
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Deutschland)
Mehr Demokratie e.V. (Deutschland)
GONG (Kroatien)
Gimnazija Pula (Kroatien)
Volksschule St. Andrä-Höch (Österreich)

Die Projekt-Ergebnisse sind auf der MANTA-Website des Demokratiezentrum Wien abrufbar.

Projektbeschreibung:
Das Erasmus+-finanzierte Projekt wird vom CPDC-Partner Demokratiezentrum Wien koordiniert und in Kooperation mit weiteren Partnerorganisationen und Schulen aus Deutschland, Kroatien und Österreich durchgeführt. Ziel ist die Entwicklung eines integrierten Sets von Lernmaterialien zu demokratiepolitischen Themen für Lehrkräfte und Schüler:innen. Der Fokus liegt dabei auf deliberativ-demokratischen Instrumenten, insbesondere Bürger:innenräten. Das Projekt erarbeitet dementsprechend insgesamt sechs Outputs: Blended Learning Module, Impulsmaterialien, ein Webinar, Podcasts, einen Kurzfilm sowie ein Kompendium. Nach Abschluss des Entwicklungsprozesses werden die erarbeiteten Materialien ab dem Sommer 2024 im Rahmen von Multiplier Events vorgestellt. Eine vom IKF entwickelte und 2023 durchgeführte Bedarfserhebung unter Lehrkräften mittels Fragebogen ergab – trotz der durch das kleine Sample eingeschränkten Aussagekraft – ein deutliches Bild: Während Lehrer:innen im Bereich Politische Bildung (unabhängig davon, ob sie diese als eigenes Fach oder in einen anderen Gegenstand integriert unterrichten) durchgängig Wissen über repräsentativ-demokratische Instrumente (v.a. Wahlen) vermitteln, werden deliberativ-demokratische Instrumente bislang kaum thematisiert. Angesichts der steigenden Bedeutung dieser Beteiligungsformen besteht hier eine relevante Forschungslücke.

Das vom IKF hauptverantwortlich entwickelte Kompendium – konzipiert als zusammenfassende Ressource für Lehrkräfte, (ältere) Schüler:innen, Studierende und die interessierte Öffentlichkeit – umfasst, neben einer Einführung in Grundlagen der deliberativen Demokratie im Allgemeinen und das Modell der Bürger:innenräte im Besonderen, drei Fallstudien zu in Österreich durchgeführten Bürger:innenräten. Im Fokus stehen dabei erstens die Erfahrungen, die bereits seit 2011 in Vorarlberg gesammelt wurden, zweitens der erste (öffentlich wenig beachtete) bundesweite Bürger:innenrat in Österreich „Zukunftsrat Demokratie“ (September 2021) sowie drittens der österreichische Klimarat (Jänner bis Juni 2022). Besondere Aufmerksamkeit wird einerseits dem „interface“ zwischen deliberativ- und repräsentativ-demokratischen Instrumenten gewidmet, andererseits der Einbettung von Bürger:innenräten in das politische System und den (bislang oft enttäuschenden) Effekten dieser Form der Partizipation. Nach einem umfangreichen Feedback-Prozess zum englischsprachigen Textentwurf im November 2023 wurde aktuell die Letztfassung des Kompendiums erstellt, die im Frühling 2024 auf Deutsch und Kroatisch übersetzt wird. Für die Präsentation der Materialien in Wien konnte bereits ein erster Termin im Rahmen einer Lehrveranstaltung zur Lehrer:innenbildung im Bereich Politische Bildung & Demokratieerziehung im Juni 2024 fixiert werden.